In der Nacht wird aus dem Wind ein Sturm, der selbst in der Stadt zu spüren ist.
Gegen Morgen nimmt der Wind ab. Ein Ausflug mit dem Leihfahrad zum Geldautomaten liegt diesen still. Nach der Eingabe der Summe kommt nur eine Fehlermeldung "keine Verbindung zur Bank möglich". Danach ist er beleidigt und meldet in roter Schrift nur noch "ausser Betrieb".
Nach dem Frühstück fahren wir zum Zoll und haben Glück: ein Beamter ruft einen anderen an, der kommt nach ein paar Minuten und wir haben die Verlängerung in den Händen.
Danach noch den weissen Renner auftanken und ein neuer Versuch beim Geldautomaten: 8000 MUR sind mein. Erfolg auf der ganzen Linie.
In Choum haben wir Glück: ein Zug fährt vor unserer Nase durchs Dorf. Wir nehmen die Verfolgung auf und überholen ihn auf der neuen Asphaltstrasse. Auf dem Weg nach Norden nimmt der Wind an Stärke zu. Es ist soviel Sand in der Luft, dass man das Ende des Zuges nicht sehen kann.
In Fderick wartet ein voller Zug auf seine Abfahrt.
Der ursprüngliche Plan, irgendwo nett in der Wüste zu übernachten, wird aufgegeben.
Die Alternative lautet Zouerat, Le Tazadit. Dort kann man auf dem Hotelparkplatz stehen. Stehen schon, aber nicht übernachten. Also nehmen wir ein Zimmer. Bereits an der Rezeption werden wir mit The mauritaine versorgt, dazu gönnen wir uns ein Abendessen im Restaurant. Und nochmal Tee
Am Morgen ist es a...kalt und es weht ein deutlicher Wind.
Im Hotel gibt es noch ein Frühstück und ein paar Tee vom freundlichen Barmann.
Auf dem weg nach Fderik kommen wir am Verladebahnhof für das Eisenerz vorbei.
Jeder Wagon wird über 4 Trichter gleichzeitig beladen, dann zieht die Lok den Zug eine Wagenlänge vor.
Später werden die Teilzüge zu einem kompletten Erzzug zusammen getellt.
Ein paar Kilometer weiter stehen die ausgrangierten Loks auf Abstellgleisen. Im ersten Augenblick widersinnig, sie nicht zu verschrotten.
Wir googlen den Preis pro Tonne Kernschrott. Bei 300€/t wird es klar: es sind mindestens 800 Strassenkilometer bis man einen Hafen erreicht. Die Transportkosten fressen alles auf, die Eisenbahn ist für Erz optimiert und Schrott würde neue Anlagen erfordern.
Dann geht es weiter zum nächsten Altmetallager. Der Wind hat mittlerweile noch mehr aufgfrischt, man sieht den Boden nur noch manchmal. Früher hätte man angehalten und das Ende des Sturm abgewartet, heute hat man dank GPS auch ohne Sicht auf Geländemarkierungen kein Problem die Strecke zu finden.
Seit 1994 liegt die Maschine im Sand, vier junge Männer sitzen geschützt in einer kleinen Hütte und nehmen den Touristen das Geld ab. Es dauert eine Weile, bis wir uns auf einen Preis geeinigt haben.
20km von Choum halten wir bei einem jungen Mann an, der neben seinem Pickup steht. Soweit wir verstehen, ist der Turbo defekt. An seinem Seil, das einmal unter die Räder kommt, schleppen wir ihn ins Dorf.
Danach suchen wir uns einen Platz zum Übernachten. Der Caravan Park in der OSM Karte erweist sich als freie, ebene Fläche. Ein paar 100m zurück finden wir einen kleinen Wall, um wenigstens einen Mindestwindschutz zu haben.
Der Windschatten hinter dem Wall erwies sich als nicht ganz ausreichend.
Bereits während des Abendessens sind wir in Karl-Heinz' Auto geflüchtet, um dem Sandsturm zu entgehen. In der Nacht nahm die Windstärke zu und an ruhigen Schlaf war beim Planenflattern nur begrenzt zu denken.
Aufbruch ohne Aufräumen und ohne Frühstück und ab nach Atar. Unterwegs noch anhalten und die Plane nachziehen, weil der Seitenwind die Schlafsackhülle rechts rauszuwehen drohte.
Im Bab Sahara gab es noch ein Bergebier: der Pickup mit Anhänger saß fest und mit einem kurzen Zug war der Wagen draussen. Wer den Wagen so versenkt hat bleibt ein Geheimnis.
Der junge Mann durfte helfen ihn frei zu bekommen
Wegen des Sturms bleiben wir den Tag im Bab Sahara.
Wir lernen Isa und Kurt kennen. 2 Schweizer, die über Algerien hieher gekommen sind. Der Osten des Landes und der Grenzübergang bei Tinduf sind sicher und für Ausländer offen.
Das wäre eine interessante Alternative zur Anreise über Marokko.
Man braucht eine Einladung für Algerien, aber das lässt sich organisieren
Jetzt geht es wieder für ein paar Tage in den Sand Richtung Nouakchott
Am neuen Tag steht der Weiterreise nichts mehr im Wege.
Nach dem Tanken fahren wir nach Süden aus der Stadt. In einem Tal sehen wir einen See, der Weg dorthin führt durch ein Qued mit Palmen und ein paar Häusern.
Die Staumauer sieht recht neu aus, neben den Containern der Bauarbeiter liegen noch Abstrebungen und Geländer. Ein Posten sitzt in einem der Container und kocht sich einen Tee.
Der See läuft langsam voll, ein paar Palmen haben bereits nasse Füsse.
Später steigen wir in die HNOa Piste ein. Anfangs nette Dünen, Mittagspause machen wir in einem Wadi. Später geht es den Tifoujar Pass steil hinauf auf ein Geröllplateau. Wenn man die Reifen schonen will lehrt dieser Abschnitt reichlich Geduld.
Ab El Meddah geht es im Flussbett weiter. Bei der Suche nach einem Lagerplatz verschätze ich mich ein bisschen, Luftablassen hilft weiter.
Während wir zu Abend essen, kommt ein junger Reiter auf einem Dromedar vorbei und zeigt uns die beiden Dromedare mit ihren Babies, die er nach Hause bringt.
Es geht weiter geht es Richtung Süden. Wir wühlen uns durch die Dünen zum Wegpunkt 24. Eine wirklich schöne Ecke, so grün wie selten auf dieser Reise.
Leider sind wir umringt von Zäumen. Egal welche Spur wir nehmen, wir bleiben am Stacheldraht hängen.
Ein deutliches Stück zurück und dann durch die Dünen nach Nordwesten.
Dort können wir in der geplanten Richtung weiter fahren. Kurz vor dem Berg wird es noch einmal heftig, die Dünen sind eng und verwinkelt.
100m vor der Piste muss ich noch mehr Luft ablassen um endgültig durchzukommen.
Der weitere Teil ist schöne, offene Landschaft mit dem Kilimandscharo von Mauretanien.
Die HNOb Piste führt in den Erg Amatlich an eine Stelle, wo man drei Dünenfarben sehen kann: gelb im Vordergrund, weiß in der Mitte und rot am Horizont.
In den weissen Dünen schlagen wir unser Nachtlager auf.
Mit dem Aufstehen warten wir, bis es ein bisschen wärmer wird, 6°C sind doch arg schattig. Nach dem Frühstück geht es weiter durch anspruchvolle Dünen bis in die Schotterfläche zwischen den Dünengürteln. Danach treffen wir auf eine Spur die uns entspannt durch die weiteren Dünen bringt.
Am nördlich Ende des Erg geht die Piste in die Regfläche über. Die nächsten 30km hat die Strassenmeisterei, die Leitpfosten neu gestrichen.
Auf dem Asphalt kurz bis Akjoujt, dann biegen wir ab auf die Piste nach Bennichab. Der Einstieg ist ein bisschen tricky, danach geht es parallel zur Pipeline. Die Piste wird im östlich Abschnitt überarbeitet, ansonsten ist sie einfach zu befahren.
Hinter einer Düne wird windgeschützt das Nachtlager aufgeschlagen. Ameisen hatten die gleiche Idee und haben ihre Hügel dort gebaut.
Ich suche Feuerholz, das wird jedoch wegen des Windes nicht gebraucht. 20:00 und 20°C sind eine angenehme Kombination.
8:00 und 8°C, dazu noch Wind. Wir fahren erstmal ein Stück, dann frühstücken wir in Karl-Heinz' Auto. In Bennichab gibt ist nichts zu sehen von der berühmten Quelle, nur ein paar Fabrikhallen.
Die Piste nach Süden ist bei weitem nicht so eindeutig wie das Navi suggeriert. Die Spurenbündel sind breit, manchmal müssen wir einen Haken schlagen um wieder zurück zu kommen. Aber alle führen irgendwie nach El Asma an der RN1.
Bei Toyota in Nouakchott eine Überraschung: nach einer 3/4 Stunde wird Karl-Heinz die Anzahlung zurück gegeben, das Rücklicht war innerhalb von 3 Wochen nicht lieferbar. Ein rechter Aussenspiegel ist ebenfalls nicht am Lager. Wahrscheinlich werden diese Teile einfach nicht nachgefragt, wenn man die Autos hier sieht ist das alles überflüssiger Kleinkram.
Eigentlich wollte ich meinen Reifen dort auswuchten lassen. Nach den Erfahrungen lassen wir das bleiben und fahren zum nächsten Reifendienst. Dort ist es in 10 Minuten erledigt.
Den Geburtstagskuchen nehmen wir im Hof der Kathedrale ein.
Am 09.01. haben wir uns um die Nachfolgeversicherung gekümmert.
Gültig bis zum 10.01., einem Freitag, wird es anstrengend sich am Samstagmorgen eine neue Police zu beschaffen wenn wir nach Atar fahren wollen.
Freitags geht in der Islamischen Republik Mauretanien auch nichts, also am Donnerstag losziehen. Das erste Büro, vor dem irgendwas mit Assurance und Automotive steht, reicht uns.
Eine Dame kann Englisch. Ihr Sohn studiert in Frankfurt und ist mit einer Deutschen verheiratet. Zusammen mit dem Dokument von der Grenze bekommen wir eine 10 Tagespolice, was uns als letzten Tag in Mauretanien den 18.01. beschert.
Ausreichend, um über Atar und die Erzbahnpiste nach Marokko zu kommen.
Am Freitag haben wir den Fischereistrand besucht.
Die Boote hatten schon größtenteils ihren Fang angelandet und lagen auf dem Strand oberhalb der Wasserlinie.
Die Fische werden ausgenommen, um den Kaviar getrennt zu nutzen.
In der Verkaufshalle lagen noch Reste vom Vormittag.
Auf dem Strand haben sich ein paar Boote für die nächste Fahrt bereit gemacht.
Ira war die Attraktion: Germany's next dog model.
Eine schöne, entspannte Atmosphäre dort.
Morgen früh bringe ich Jeannette zum Flughafen, danach geht es auf die Strasse nach Atar.
Die erste gute Tat des Tages: Die Frau sicher und rechtzeitig am Flughafen abgeliefert.
Auf Rückweg überrascht mich noch ein Sattelzug ohne Heckleuchten
Dann zurück (es ist 5:44 Uhr) zur Kathedrale und nach dem Frühstück fahren wir nach Atar.
Die Strasse ist eintönig, der Weg nach Nouakchott über Bennichab war interessanter.
Im Bab Sahara sind 5 Hunde, deshalb wird Zaira auf der Ladefläche zu Schlafen geschickt. Klappt nur begrenzt:
Jetzt geht es über Choum und die Erzbahnpiste nach Marokko. Ohne Mobilfunk
Nach einem gemütlichen Frühstück rollen wir nach Norden aus der Stadt. Der Posten, der sonst die Visanummer wissen wollte, hatte am Vorabend im Süden Dienst und so kommen wir ohne weitere Fragen durch.
Auch die weiteren Posten sind freundlich und lassen uns ohne weitere Checks durch.
Ein ungewöhnlicher Passant läuft an einer Mauer entlang.
Vor Choum biegen wir links ab und fahren über Schotterebenen zur Bahn. Im Nirgendwo wird Marmor gewonnen.
An der Bahn beginnen die Sandfelder und es macht wieder mehr Spaß zu fahren.
Bei Streckenkilometer 400 überqueren wir die Gleise und suchen unseren Weg durch die Dünen zu Ben Amira.
Wie wir später bei der Pistenkuh lesen soll man diese Weichsandfelder unbedingt meiden. Dabei reicht Luft ablassen wenn man stecken geblieben ist.
Im Windschatten des Monolithen schlagen wir das Nachtlager auf. Wobei Windschatten relativ ist, der Berg leitet einen Teil um und auf uns herunter.
Über Nacht hat die Plane geflattert, am Tage nimmt der Wind eher noch zu.
Frühstück in Karl-Heinz' Auto, dann weiter zu Aische. An diesem Monolihten haben Bildhauer zur Milleniumswende Skulpturen in den Stein geschlagen.
Während wir dort Fotos machen ist die SD Karte voll, Tauschen hilft.
Danach zurück zur Bahn und weiter Richtung Westen.
Verfahren kann man sich eigentlich nicht, es gibt immer genug Spuren. Mit den Gleisen als Orientierung treibt uns der Wind incl. Sand vor sich her. Dauerparker schützen ihre Autos soweit möglich.
Das Brot als Mittagspause im Windschatten des Autos knirscht ein wenig beim Kauen.
Ein Vorabkomando des Africa Eco Race kommt uns entgegen.
Westlich von Inal kann man sich aussuchen, ob man auf groben Steine, Wellblechpiste oder Steine mit Wellblech fahren möchte. Irgendwann wollen wir nichts mehr davon, ausserdem ist die potentielle Düne noch 100 km entfernt. Es ist zweifelhaft, ob das bis zum Sonnenuntergang zu schaffen ist. Deshalb biegen wir nach Süden von der Piste ab und stellen uns hinter eine Sanddüne. Es dauert nicht lange, dann kommen zwei Hirten von einem Zelt ein paar Dünen weiter und unterhalten sich ein bisschen mit uns. Der eine kann 5 Sprachen: Arabisch, Französisch, Spanisch, ein paar Brocken Englisch und Deutsch. Beim Sonnenuntergang hört man leise den Vorbeter und es ist herrlich windstill.
Später weckt mich ein Erzzug, der in weniger als einem Kilometer vorbei rumpelt.
Die letzten 130 km bis zum Asphalt sind mal einfach, mal eckelig zu fahren. Ebener, kleinkörniger Schotter wechselt sich ab mit üblem Wellblech ohne Ausweichmöglichkeiten.
Kurz vor Boulenoir wird klar, warum wir den ganzen Tag keinen Zug gesehen haben: Gleisbauarbeiten blockieren die eingleisige Strecke.
Neben der Strasse Aufpumpen auf 3 bar und siehe da: der Wagen fährt noch geradeaus
Auf 20 km steht eine Windmühle neben der anderen. Das Umspannwerk wird gerade komplettiert. Wahrscheinlich sind dies mehr als in Deutschland 2019 neu gebaut wurden.
Die Ausreise ist entspannt: Ein Schleuser nimmt die Papiere und lässt uns und das Auto abfertigen.
In Atar hatte uns der Zoll nur eine Kopie der Verlängerung. Die Diskussion zum Wieso und warum hätten uns überfordert. Das Geld ist gut angelegt, nach 30 Minuten waren wir draussen.
Auf der marokkanischen Seite dauert es etwas länger. Erst den Pass stempeln lassen, dann wird der Wagen vom Zoll untersucht und ein Laufzettel ausgestellt. Damit ins Zollbüro und stempeln lassen. Danach wird der temopräre Fahrzeugschein ausgestellt. Zum Röntgen wird der Zettel und der Fahrzegschein benötigt. Nach dem Röntgen nochmals ins Zollbüro, noch ein Stempel. Ein freundlicher Zöllner, der einen Husky besitzt, hilft uns den richtigen Beamten zu finden.
Bei der Ausfahrt wird der Laufzettel einbehalten und ein Fiche mitgenommen, auf dem die Polizeinummer eingetragen wird.
Nach 2 Stunden für beide Grenzen sind wir durch.
In Bir Gandouz holen wir das Mittagessen nach. Stephan hatte uns das Motel empfohlen, ein guter Tipp.
Noch ein paar Kilometer nach Norden, dann biegen wir ab uns stellen uns hinter einem Kieshügel sichtgeschützt zum Schlafen auf.
Die Polizeikontrollen sind entspannt, meist werden wir durch gewunken.
Beim Abzweig nach Daklha eine kurze Pause, weiter bis Boujdour.
Es sieht aus, als würden wir in einen Sandsturm einfahren. Wenn man sich jedoch nähert, wird es klarer und bleibt diesig, weil soviel Staub in der Lft ist.
Bei einer Kaffeepause sehen wir die bisher höchste Packungsdichte auf einem 79er. Die Ladefläche wurde etwas angehoben, damit die Radkästen nicht stören.
Beim Tanken taucht ein freundlicher Boxer (Hund) auf. Er möche zu Ira, und sie zu ihm. Die Läufigkeit kommt mittlerweile voll durch.
Wir fahren spontan auf den Campingplatz. Duschen tut mal wieder gut.
Bojdour hat witzige Strassenbeleuchtung: blaue LEDs an der Strandpromenade und grüne bzw. rote LED Marker auf der Strasse neben dem Campingplatz.
In Boujdour wollte ich den anstehenden Ölwechsel erledigen lassen. Die Werkstatt hat noch geschlossen. Also geht es weiter nach Laayoune. Als Oberzentrum ist dort nahezu alles erhältlich und der Sprit ist dort am günstigsten.
Auftanken
und die Nachfrage ob ein Ölwechsel möglich ist: Natürlich. Mit Filter? Inshallah.
Man schickt mich in eine zurückliegende Halle.
Die Jungs machen gerade Mittag. Bitte 10 Minuten warten und mitessen.
Es gibt tatsächlich einen Filter von Toyota im Regal, also alles bestens.
Mit frischem Öl fahren wir bis zum Nationalpark von Khenifiss.
Am Strand ist ein Wohnmobilparkplatz und Fischer verkaufen frischen Fisch. Wozu Brot mit Dosenfisch essen wenn es frischen zu kaufen gibt?
Ich kaufe 2 Fische und danach frage ich mich, wie sie überhaupt zubereitet werden sollen. In der Pfanne ist es ein bisschen eng.
Also brate ich ein bisschen vor mich hin, drehe sie um und esse auf was gar ist. Dann wieder drehen, essen und so weiter.
Sicherlich nicht die eleganteste Art, aber sehr lecker.
Beim Sonnenuntergang kommt ein Angestellter der Kommune und sammelt 25DH Parkgebühren ein.
Es geht weiter Richtung Norden.
An einer Tankstelle sehe ich diesen Schulausflug.
Seit Daklha sind wir in einer Baustelle unterwegs, bis Agadir soll die Strasse komplett erneuert werden. Immer wieder finden wir uns zwischen Baumaschinen und auf Ausweichspuren wieder.
Während der Mittagspause kann sich der Fleischer das Drama nicht ansehen, wie die Touristen versuchen Tee zu süssen und zu trinken.
Etwa 70 km südlich von Agadir sind schon 4 Spuren vorhanden, die mitten durch Dörfer und Städte führen. Das Chaos am Freitagabend nach dem Gebet ist spannend.
5 Minuten vor Sonnenuntergang kommen wir auf dem Campingplatz an.
Der Tag stand im Zeichen der Beschaffung.
Für Karl-Heinz ein neues Rücklicht, ein rechter Aussenspiegel und für mich 4 neue Reifen.
4 Reifen: erst am Montag. Das ist zu spät
Toyota haben wir nicht gefunden, die Adresse in der OSM Karte ist eine Gärtnerei.
In der Schrottstadt bietet man Karl-Heinz die falschen Rücklichter an und Chinanachbauten der Spiegel. Also auch nichts.
Aber wenigstens das Waschen des Autos hat geklappt.
Jetzt kann ich mich wieder anlehnen ohne mich komplett einzupudern.
Der Rest des Tages verbringen wir in der Sonne sitzend.
Solbald sie untergeht wird es schnell kühl.
Wir beschliessen, statt auf der Autobahn über Taroudant und den Tizi N'Test Pass über den hohen Atlas zu fahren.
Es ist Sonntag, im dicht besiedelten Sousstal widmet man sich dem Sport oder Einkaufen. Zu erkennen an Kolonnen von Fußballfans, die in Taroudant zum Stadion pilgern.
Ansonsten trifft man sich auf dem Sportplatz, fährt Fahrrad oder geht Shoppen.
Hinter Taroudant wird es freier, wir kommen auf die Berge zu. Irgendwo dort müssen wir drüber.
Die Strasse ist anfangs neu gemacht incl. Leitplanken, später gibt es alten Asphalt mit ausgefranstem Rand und freiem Blick nach unten. Der Wirt (Berber) eines Cafes erzählt uns, dass vor Kurzem 4 Araber betrunken den Pass gefahren sind. 1 Toter, 3 Schwerverletzte sind die Folge. In dem Bereich sind bereits 11 auswärtige Menschen wegen Fahrfehlern gestorben.
Auf der Passhöhe ein gigantischer Ausblick ins Sousstal.
Auf der Nordseite liegt noch Schnee.
Richtung Marrakesch windet sich die Strasse rund 130 km zwischen den Bergen von über 2100m üNN herunter auf 800.
Ein Stausee könnte mal wieder ein paar Lieter Wasser vertragen. Die Wolken am Himmel könnten helfen.
Die Wettervorhersage in Marrakesch kündigt es an.
Im 5. Anlauf und 2 Stromausfällen ist dieser Eintrag jetzt online 🤐
Es hat wie angekündigt geregnet. Es ging in der Nacht los und auch am Morgen kam immer wieder etwas herunter. Mit Ira bin ich zwischen zwei Schauern spazieren gegangen.
Beim Losfahren kam eine ziemliche Ladung Wasser von der Plane herunter.
Danach bin ich beim örtlichen Reifenhändler fündig geworden.
Jetzt sind vier neue BFG AT montiert. Mit Schneeflocke, also kein Problem bei einer Kontrolle in Deutschland.
Die schmalen Reifen konnte ich auf dem Campingplatz an Reisende verkaufen, die auf dem Weg nach Mali sind.
Die Rückleuchte und der Spiegel bei Karl-Heinz werden bis Deutschland warten müssen. Toyota Marrakesch behauptet, die Lampe sei nur in Europa lieferbar.
Morgens ist es in Marrakesch noch diesig.
Während der Fahrt fahren wir teilweise durch tiefhängende Wolken, aber es bleibt trocken.
Die Mittagspause machen wir auf Empfehlung unserer guten Freundin U.S. aus B. nördich von Mohamedia.
In den Baustellen werden mechanische Winker eingesetzt um den Verkehr zu warnen.
Sicherlich ein Beitrag zur Arbeitssicherheit, wenn man erlebt wie die Marrokaner in de Baustellen hinein brettern.
Während ich so vor mich hinfahre fält mir auf: in Kenitra bekommt man ein personalisertes Ticket für die Autobahngebühren.
Der Campingplatz in Moulay Bouselham ist ziemlich voll, der Stellplatz am Zaun (dort gibt es keine Stromanschlüsse) sichert einen schönen Blick in die untergehende Sonne.
Nach dem Sonnenaufgang geht es nach Tanger Med.
Dort angekommen richten wir uns häuslich ein, schließlich soll gegen Mitternacht die Fähre abfahren und umbuchen müssen wir auch noch.
Die Zeit nutze ich, um das Fahrerhaus auszuwaschen. Überall ist Sand und Staub, wenn man schon mal ungestört rumplanschen kann sollte man es tun.
2 Jungs aus Erding reissen uns aus den Träumen: Die Fähre wird erst am Folgetag gegen 11:00 abfahren, sie hätten eine entsprechende Info und ein neues Ticket zugemailt bekommen.
Abends füllt sich der Platz mit Leuten, die wie wir es nicht mitbekommen haben oder schon zuweit unterwegs waren.
Es gibt emotinal interessante Diskussionen mit dem Personal der lokalen Ticketstelle.
Ein Mitarbeiter der Hafenverwaltung bestätigt die Verspätung Ob 11:00 eingehalten wird. Inshallah
Im Laufe des Abends kommt der angekündigte Regen und setzt den Platz unter Wasser.
Wegen der Verspätung werden gegen Mitternacht Gutscheine für Getränke und Sandwiches ausgegeben.
Am Morgen gegen 5:30 macht der Schalter auf. Nach einer 3/4 Stunde stehen wir vorne und können umbuchen, auch wenn wir fast die normalen Preis bezahlen müssen.
Ausreise, Zoll und Röntgen erfolgen innerhalb einer Stunde.
ira bringt zwei Malinois Rüden von Polizei und Zoll auf andere Geanken. Der Dienst ist auf einmal nicht mehr so wichtig.
Dann warten wir wieder vor uns hin, bis die Fahrzeuge für Barcelona ins Schiff gelassen werden.
Gegen 14:00 legt die Fähre mit einem versemmelten Windenmanöver ab: die Crew entspannt das falsche Tau und die Fähre fährt ns Seil..
Auf der Fähre erreiche ich das spanische Mobilfunknetz und damit kommt der Datenfunk zurück.
Die Fähre holt in ruhiger See einiges der 14 Stunden Verspätung raus.
Gegen 15:00 statt 13:30 laufen wir im Hafen von Barcelona ein, es dauert noch 45 Minuten bis wir auf das Autodeck gelassen werden.
Das Auto wird als Stichprobe nochmal geröngt, dann geht es auf die Autobahn.
Hier kann man noch die Folgen des Sturmtiefs sehen, das für die Verzögerung verantwortlch war: überschwemmte Felder, entwurzelte Bäume.
Hinter der Grenze geht es noch bis zum Aire du Village Catalan. Hier hat man seine Ruhe, weil der Rastplatz ausreichend weit von der Autobahn entfernt ist. Kein Vergleich zu den spanischen Parkplätzen, die 20m neben der Fahrbahn liegen.
Und lecker Essen gibt es auch.
Am Morgen geht es weiter, wie schon auf dem Hinweg geht bei Montpellier der Regen los und hält sich bis ins Rhonetal.
Bei Grenoble noch ein Stau, der Wochenendreiseverkehr in die Berge sorgt für 30 Minuten Verzögerung.
Nach dem letzte Tunnel vor Genf die Überraschung: Nebel. Wie schon in Frankreich ist wegen Smog die Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h reduziert. Kein Problem, wir fahren nur 100 km/h.
Bis Basel bleibt es nebelig, auch hier wieder nach einem Tunnel die Überraschung dass man klar sehen kann.
Hinter der Grenze trinken wir noch einen Kaffee, dann trennen sich unsere Wege: Karl-Heinz bleibt über Nacht, ich fahre durch und bin um 22:15 wieder zu Hause.
Auf dem Weg von der Tankstelle bis auf den Parkplatz steigt das Navi aus: kein Akku erkannt, wahrscheinlich ist er nach mehr als 10 Jahren verschlissen.
Mauretanien ist definitiv eine Reise wert, die 13041 km incl. Hin- und Rückreise haben sich gelohnt.
Positives:
Weniger positives
Wetter:
Die Anreise ist nicht zu unterschätzen:
Auto:
Mobilfunk: