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Fazit und ein paar Überlegungen

Mauretanien ist definitiv eine Reise wert, die 13041 km incl. Hin- und Rückreise haben sich gelohnt.

Positives:

  • eindrucksvolle Landschaften
  • viele freundliche Leute
  • Strecken, die fahrerisch anspruchsvoll sind
  • Überall sicher gefühlt, weil man von Kontrolle zu Kontrolle in den Grenzgebieten weiter gereicht wird
  • man braucht einen 4x4, sonst sind viele schöne Stellen nicht möglich

Weniger positives

  • viele Polizeikontrollen mit Fiche, teilweise am Eingang, im und am Ortsausgang eine Kontrolle
  • manche Verkäufer respektieren keine Privatsphäre und rücken teilweise massiv auf die Pelle
  • bettelnde Kinder, sobald man anhält strömen sie aus allen Ecken herbei

Wetter:

  • Von 40°C bis einstellige Temperaturen war alles dabei.
  • Südlich von Agadir bleibt es angenehm trocken, nördlich wird es nachts klamm im Freien und unter der Plane.
  • Wir hatten sehr viel Wind aus NordOst, die Passatwinde die die Segler über dem Atlantik auf dem Weg nach Westen zu schätzen wissen.
    Als Harmattan wird er dort bezeichnet und das einzige, was man machen kann ist hinter einer Düne zu stehen oder zu fahren. Gemütlich draussen sitzen oder Ausflüge machen ist nicht möglich.
    In Boujdour haben wir jemanden getroffen, der aus dem Senegal hoch gekommen war und in 3 Wochen keine klare Nacht erlebt hat. Soviel Wind wäre ungewöhlich.
    Evtl. haben wir nur Pech gehabt.

Die Anreise ist nicht zu unterschätzen:

  • Bis Barcelona sind etwa 1300km ab Leingarten und damit 600km mehr als Genua.
    Wir sind 100km/h gefahren, mit Pausen und Übernachtung sinkt der Schnitt auf rund 40 km/h. Das schafft die Fähre auch.
    Damit ist der Vorteil ggü. Genua (24 Stunden weniger Fähre) fast aufgehoben. Wenn noch, wie in unserem Fall, Verspätungen dazu kommen, wird es noch weniger. Die Kosten für Sprit und Autobahngebühren sind ebenfalls ein Nullsummenspiel im Vergleich zu den höheren Kosten für die Fähre.
  • Ab Tanger Med bis zum Grenzübergang sind es rund 2400 km. Der erreichbare Schnitt mit Pausen und Übernachtungen liegt bei bescheidenen 19 km/h.
    Autofahren, Tanken, Essen, Geld beschaffen, Schlafen haben in Summe 5 Tage, 45 Minuten gedauert.
  • Die Fähre sollte man mit einem offenen Rückticket buchen, wenn man länger bleibt als ein normaler Jahresurlaub. Sonst sind die Stornokosten fast in Höhe der Ticketpreise.
    Zwei Jungs aus Erding haben das gemacht und sind gut damit gefahren.
  • Eventuell als Alternative: Einreise über das westliche Algerien bei Tandouf

Auto:

  • So wenig Änderungen wie möglich oder nur solche, die man unterwegs mit Originalteilen ersetzen kann.
    Die weltweite Versorgung mit Ersatzteilen ist ein Märchen, egal welcher Hersteller.
    Karl-Heinz hatte seine Rückleuchten gegen die Afrikaversion getauscht. Da heutzutage alles mit Computer und Fahrgestellnummer läuft, wollte man uns in Nouakchott erst die falschen Lampe beschaffen. Die richtige konnte man allerdings innerhalb von 3 Wochen auch nicht organisieren. Gleiches Problem in Agadir und Marakkech. Ein rechter Aussenspiegel: ebenfalls Totalausfall.
    Ein Berliner Paar mit Iglhaut Sprinter hat mindestens 4 Wochen auf Kreuzgelenke für eine Kardanwelle gewartet.
  • Reifen: wenn man viel Zeit (und Geld) hat, kann man mit jedem Reifen losfahren und bei Bedarf einen Satz einfliegen lassen. Ansonsten nur 235/85R16 oder 7.50R16. Die bekommt man überall, weil die Autos dort so ausgeliefert werden.
  • Federn und ähnliche Umbauten: es sollte möglich sein, auf die Originalteile im Fall der Fälle zurück zu rüsten.

Mobilfunk:

  • in beiden Ländern ist eine verblüffend gute Abdeckung vorhanden, sofern man lokale SIM Karten benutzt. Vodafone funktioniert in Marokko nur ausserhalb des Sperrgebiets mit 4G, ansonsten nur SMS und Telefon.
  • Beim Kauf direkt beim Verkäufer das ausprobieren, was einem wichtig ist. In Mauretanien haben wir 3 Karten gekauft, die sich unterschiedlich verhalten haben:
    1 Karte internationale SMS möglich, die anderen nicht. Hotspot nur mit Jeannttes Android, Apple wird mit Aus/Einschalten des Handys durch den Anbieter konfiguriert und das kann schief gehen.